Kaffeesorten, von Arabica bis Robusta

7. November 2011

Kaffeesorten, von Arabica bis Robusta

Weltweit ist Kaffee das Getränk, das am meisten verbreitet ist. Jeder Deutsche trinkt im Durchschnitte drei bis vier Tassen Kaffee pro Tag. Kaffeeliebhaber empfinden das Kaffeetrinken als einen Genuss, doch Kaffee ist nicht nur ein Genuss, sondern hilft, was Studien belegen, prophylaktisch u. a. gegen Herzinfarkt, Gallensteine und Krebs. Beim Kaffee gibt es verschiedene Geschmacksrichtungen, die durch die Anbaugebieten und deren Kaffeesorten, aber auch durch verschiedene Kaffeemischungen bestimmt werden.

Coffea Arabica, der Hochlandkaffee

Eine der edelsten und hochwertigsten Kaffeesorten der Welt ist die Arabica-Pflanze, deren ursprüngliches Anbaugebiet auf dem afrikanischen Kontinent, im Hochland von Äthiopien und Jemen lag. Beste Qualität dieser beliebten Kaffeesorte erreicht man, wenn der Standort auf fruchtbaren Vulkanböden, in kühlen Höhenlagen von 1.200 bis 1.800 Metern gewählt wird. Heutige Anbaugebiete sind vorwiegend in Brasilien, Sri Lanka und im Jemen und auch in anderen tropischen und subtropischen Regionen der Welt zu finden, wo durch den Anbau gute Erträge erzielt werden. Wirtschaftlich gesehen, ist sie sehr bedeutungsvoll, da dreiviertel der weltweit geernteten Kaffeesorten Arabica ist. Die reich mit Blättern versehene Kaffee-Pflanze erreicht eine Höhe von etwa acht Metern. Die Reifezeit der Früchte, in deren Innerem sich die eigentliche Kaffeebohne befindet, liegt zwischen neun und elf Monaten. Die Kaffeesorte Arabica zeichnet sich auf Grund des geringeren Koffeingehaltes (ca. 1 % Koffein) durch einen hochwertigen, weichen, vollmundigen, edlen Geschmack sowie seine gute Verträglichkeit aus und konnte sich dadurch als beliebteste Kaffeesorte weltweit etablieren, das heißt 60% des produzierten Kaffees auf dem Weltmarkt wird durch die Kaffeesorte Arabica „besetzt“.

Coffea Liberica, ein Tieflandkaffee

Die Heimat der Kaffeesorte Coffea Liberica befindet sich im Tiefland Westafrikas, wo heute noch Anbauflächen vorhanden sind. Aber auch in Südostasien und in Zentralafrika findet man heute Kaffeeplantagen. Im Tiefland herrscht ein besonders gutes Klima, das diese Kaffeepflanzen und -sorte gut gedeihen lässt und gute Erträge sichert. Die Pflanzen werden höher als die Arabica-Pflanzen, haben hohe Erträge und sind weniger anfällig gegen Umwelteinflüsse und Schädlingsbefall. Jedoch ist die Reifezeit sehr lang (ca. 9 bis 12 bzw. 14 Monate) und die Qualität dieser Kaffeesorte ist nicht mit der der Arabica vergleichbar. Der Geschmack ist intensiv, bitter bzw. herb und nicht immer gut verträglich, da der Anteil des Koffeins wesentlich höher ist, daher erfreut sich diese Kaffeesorte einer nicht ganz so großen Nachfrage. Die Bohnen dieser Kaffeesorte sind trocken und hart und finden meist in Kaffeemischungen ihre Verwendung, um diesen einen intensiveren Geschmack zu verleihen. Will man einen reinen Coffea Liberica genießen, muss man in einem Fachgeschäft danach fragen, denn im Regal des Supermarktes ist diese Sorte eher nicht zu finden, da es sich um eine außergewöhnliche Kaffeesorte handelt, die nur wenige Kaffeegenießer lieben.

Coffea Canephora (Robusta), der Tieflandkaffee

Diese Kaffeesorte, die im 19. Jahrhundert in Afrika entdeckt wurde, wächst an Büschen oder auch an Bäumen, die bis zu acht Metern hoch werden. In den unter 600 Meter ü. NN liegenden Kaffeeplantagen Zentral- und Westafrikas, Südostasiens und Brasiliens, werden die Pflanzen als Kultur niedrig gehalten.
Diese Kaffeesorte überzeugt durch die Unempfindlichkeit gegenüber klimatischen Einflüssen, wie Feuchtigkeit, Hitze und Schädlingsbefall. Zudem zeichnet sich diese Kaffeesorte durch hohe Erträge und eine rasche Reifezeit (etwa sechs bis acht Monate) aus. Heute deckt die Kaffeesorte Robusta mit etwa 30% bis 40% den weltweiten Kaffeemarkt. Diese Kaffeesorte hat eine mittlere Qualität, ihr Geschmack ist, wegen des höheren Koffeingehaltes (2 bis 4 %), etwas bitter, rau und säuerlich, was durch den höheren Anteil der Kaffeesäure begründet ist. Diese Kaffeesorte wird als Kaffeemischung, meist mit Arabica oder speziell für Espressomaschinen angeboten.

Coffea Excelsa, die Rarität

Erst im Jahr 1904 wurde diese anspruchsarme Kaffeesorte am 1.500 km² großen Tschadsee, einem abflusslosen Binnensee in Westafrika, gefunden. Die Kaffeepflanze hat tiefe Wurzeln und gedeiht auf trockenem Boden. Der Kaffee hat ein mildes, erdiges Aroma und deckt etwa ein Prozent der Weltproduktion. Neben den erläuterten vier wichtigsten Kaffeesorten bzw. Kaffeearten gibt es noch eine Vielzahl von Unterarten, Variationen, Mutationen und Mischungen, die die Kaffeelandschaft bereichern und ergänzen.

Image: Marco Mayer – Fotolia

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